Anleitung zum Anbau einer mehrjährigen Wildblumenwiese im eigenen Garten

Vor- und Nachteile mehrjähriger Wildblumenmischungen:

  • Im ersten Jahr wenig Blüte.
  • Durch zusätzliches Einmischen von Akzeptanzarten ist eine Blüte im ersten Jahr möglich.
  • Nach dem Erstarken der Rosetten bildet die Wiese einen guten Erosionsschutz.
  • Heimische Wildblumenwiesen bilden dauerhaft stabile Pflanzengemeinschaften, die Nektar- und Pollenspender und angepasst an unsere Fauna sind.
  • Oft ist eine zweimalige Mahd mit(!) Abtragen nötig.
  • In den ersten zwei Jahren sind extra Pflegeeingriffe wichtig.
  • Durch die Blütenunterbrechung nach der ersten Mahd, ist eine weniger prächtige Nachblüte normal.
  • Mähzeitpunkte müssen eingehalten werden!

 

Vor dem Umbruch beobachten – was findet sich am Standort, an dem eingesät werden soll:

 

Nährstoffarm? …. Niederer Aufwuchs, evtl. Lücken im Bewuchs

Nährstoffreich? …. hoher Aufwuchs, mastig, Brennnesseln und Co.

Lichtverhältnisse? …. unter 3 h Sonne/Lichtmenge ist kein Wiesenanbau möglich

Feuchtigkeit? .... trocken oder feucht? Bodenbeurteilung nach Regenpause beachten

Verdichtung? …. kümmerwuchs, Gelbe Pflanzenteile, Wasser steht immer nach Niederschlag

 

 

Für eine größere Artenvielfalt:

 

… bei nährstoffhaltigen Böden, kann durch Einarbeitung von Sand der Nährstoffgehalt gesenkt werden.

… bei eher sauren Böden (pH>7), kann durch Zugabe von Kalksplitt auch kalkliebenden Arten ein Gedeihen ermöglicht werden.

 

 

Aussaatzeitpunkt:

 

… im März (starker Frost, kann Samen beschädigen) bis Anfang Mai oder im August bis Anfang Oktober.

 

 

Auswahl des Samens für die Wildblumenwiese:

 

Auf den richtigen, heimischen Wildblumensamen achten.

Auf Samen für mehrjährige Wiesenblumen achten.

Passende Standortmischung wählen. Siehe Standortüberprüfung.

 

 

Und so entsteht eine Wildblumenwiese im eigenen Garten:

  1. Aushub der für die Aussaat vorgesehene Fläche samt Grasnarbe, ca. 25 cm tief.
  2. Aushubmaterial randlich zu einem kleinen Wall oder Hügel ablagern oder abtransportieren.
  3. Einbringen von Wandkies, auch gesiebt – Korngröße 0-35 (kann auch davon abweichen) also mit Feinanteilen.
  4. Auf die eingebrachte, geebnete Kiesschicht ca. 2-4 cm thermisch behandelten Kompost (z.B. aus einer Futtertrocknung) aufbringen.
  5. Ein feinkrümeliges Saatbett herstellen (z.B. mit Fräse, Egge, Rechen…).
  6. Fläche in 1 m² große Felder einteilen und markieren.
  7. Aufbringen des Saatgutes händisch. Da z.T. sehr geringe Mengen, oft 2 g Samen pro 1 m² Fläche ausgebracht werden müssen. Das Saatgut kann mit allen nicht keimfähigen Materialien gestreckt werden, wie z.B. mit Sand, Torf, Perlite, Kleie, Schrot…
  8. Fläche mit Walze oder Tretbrettern verdichten!
  9. Angesäte Fläche bei Trockenheit ca. 4-6 Wochen wässern.

 

Mäh- und Pflegearbeiten in der Wildblumenwiese:

 

In den ersten zwei Jahren ist die Beobachtung der Fläche besonders notwendig. Bei vermehrtem Keimen von ungewollten Kräutern sofort eingreifen. Dann werden tiefe Schröpfschnitte vor der dauerhaften Beschattung des Bodens oder dem Versamen der Kräuter notwendig.

 

Die Wildblumenwiese muss in den ersten Jahren Anfang Juni und Ende September oder Anfang Oktober gemäht werden. Ist die Wiese gut angewachsen, reicht ein Herbstschnitt. Das Mähgut muss entfernt werden.

 

 

Die Anleitung haben wir aus Empfehlungen von Birgit Wonneberger und Dr. Christoph Greifenhagen zusammengetragen. Vielen Dank dafür!

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