DIE MASSENTRÄGHEIT DER MENSCHEN....

ein Text von Oliver Braig

2020

DIE MASSENTRÄGHEIT DER MENSCHEN

contra

„COV-19 ZERSTÖRT DIE SEELE DER GESELLSCHAFT!“

 

 

Ein kleines, mit bloßem Auge kaum sichtbares Virus hält die Welt in Atem. Ja, wir hypergestressten Pressatmer, wir wollen nun nicht einmal mehr einatmen. Eine Zeit lang werden wir noch, weil wir es gewohnt sind, weiter reden ohne zu atmen. Aber dann, dann geht es ans Eingemachte. Ja, dann werden wir bei vollem Bewusstsein einatmen müssen. Und jeder, der denken kann weiß, was das zur Folge haben könnte. Wir ziehen mit der dringend benötigten Atemluft das Virus in uns rein! Plötzlich sind wir, ob wir es nun wollen oder nicht, zu Virenjunkees geworden. Ich bin so was von auf COV-19. Puuuuuh. Erst in meine Lungen und dann in mein ganzes System. Ich infiltriert von einem Virus, über das wir bis jetzt, so gut wie nichts wissen. Zieh` Dir das mal rein. Das ist ein echt harter Stoff. Davon kommt man, ob man nun will oder nicht, schlecht drauf.

Für COV-19 scheint das anders zu sein. Es kommt mit uns und unserem Immunsystem, in seinem Sinne gedacht, klar. Wann, wo und wie hat es uns studiert? Wie konnte es uns entdecken, erkunden und letzten Endes, sich uns zu eigen machen? Wie war das bei einer so hoch entwickelten Spezies wie uns, möglich? Ein Eindringling. Ein ungebetener Gast? Und wir, die Testperson. Jemand Fremder, der uns zu seinem Objekt macht. Wir verlieren durch COV-19 den Status eines handelnden, alles bestimmenden Subjekts und werden dabei zu einem einfachen Objekt degradiert. Und das, von einem unsichtbaren Virus. Bei genauer Überlegung können wir nur zu der nüchternen und zugleich fatalen Konklusion kommen, dass dieses Virus menschen-gemacht ist.

Warum?

Wir müssen aber beim Weil bleiben.

Staatsmänner, Staatsoberhäupter, Gottesvertreter und Diktatoren, Tyrannen, Stammeshäuptlinge und alle übrigen Männer versetzt das in einen elementaren Aufruhr oder unmittelbar in den Zustand der Paralyse. Das ist jene Hilflosigkeit der Herrscher, die fassungslos und entsetzt zugleich bemerken, dass sie nun beherrscht werden. Ja, darauf waren sie nicht vorbereitet. Wie denn auch? Man wird es ihnen nachsehen müssen, dieses kleine Defizit.

 

Aber zum Glück und aus Gründen der Gleichberechtigung hat COV-19 keine besonderen Vorlieben. Es selektiert nicht und interessiert sich folglich, für alle Menschen. Es macht keine Unterschiede. Es kennt keine menschlichen Kategorien. Es interessiert sich nur für Menschen und vor ihm sind alle Menschen gleich. Hautfarbe, Geschlecht, Position und Rang eines Menschen, das kennen nur wir. COV-19 ist aber frei von jeglichen Vorstellungen. Also interessiert es sich für den Menschen an sich. Für den Menschen in seiner reinsten Form. Pur. Direkt. Unvoreingenommen. Um diesem ungewöhnlichen Gedanken weiter zu folgen, müssen wir hier ganz unerschrocken und doch erschüttert bemerken: Nur gegenüber COV-19 sind alle Menschen gleich, was aber nicht bedeutet, dass es sich für alle gleich verhält. Mitunter deckt COV-19 jene fatalen Bedingungen auf, unter denen manche von uns leben müssen, oder zu leben gezwungen sind. Dennoch sind für COV-19 alle Menschen gleich. Und in seiner Gegenwart sind wir nichts anderes, als dies, was wir sind: Menschen nämlich. Menschen aus Fleisch und Blut. Lebewesen, die Luft zum Leben brauchen. Atemluft für ihre Lungen, um ihr Blut mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff zu sättigen. Der Lebensatem. Jener Hauch des Lebens, der über tot oder lebendig entscheidet.

 

Mit größter Wahrscheinlichkeit wird COV-19 das Außergewöhnlichste und Lebens- verändernste gewesen sein, was der Menschheit im 20-ten und 21-ten Jahrhundert begegnet sein wird. Was für ein enormer Spiegel. Ein Zerrspiegel. Ein bitterböser Spiegel. All die Atombomben die wir zur kompletten Zerstörung unserer Feinde, sowie der ganzen Welt produziert haben, haben dies nicht geschafft. Sie haben dies nicht bei uns ausgelöst! Verdammt noch mal, wie abgefucked cool seid ihr denn? Extrem cool oder debil und abgestumpft zugleich? Die absolute Möglichkeit, die ganze Welt zerstören zu können, wird uns im Nachhinein betrachtet, nie so berührt haben, wie die Möglichkeit, dass wir über den Atem ein Virus, aus- oder eben einatmen und dann infiziert sind. Insofern müssen wir feststellen, dass wir nach dem sogenannten Kalten Krieg, nahezu alle, kalte Krieger geworden sind. Kapitalismuskrieger. Eiskalte Krieger, die mit fast nichts mehr, zu beeindrucken sind. Wir reglos. Wir unbeeindruckt. Wir emotionslos. Wir emotionsunfähig.

 

Wir abgezockt. Wir kälter als Eis. Wir, die Banker des Grauens. Ja, wir kennen alle Abstufungen des Grauen.

 

COV-19 aber geht uns alle an. Ausnahmslos. Und keines unserer Fluchtprogramme wird uns helfen. Flucht ist hier aussichtslos. Vielleicht wird eines Tages auf der Liste unter all den Wesen, die vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben sind, der Mensch stehen. Der Mensch auf der roten Liste. Natürlich ist das für uns unvorstellbar und irgendwie auch, undenkbar. Wir, vom Aussterben bedroht? Lächerlich. Denn bisher waren wir es, die dafür gesorgt haben, dass Tiere und Pflanzen aussterben. Das Artensterben. Und wir, wir leisten aktive Sterbehilfe durch unser Verhalten. Nun aber sind ganz normale Menschen, wie auch alle anderen Menschen, gefährdet. Wir befinden uns in Lebensgefahr. Das ist für uns eine ganz neue und gänzlich unbekannte Situation, mit der wir nicht umzugehen wissen. Sonst leben wir, wie weiter oben bereits gesagt, in unseren Fluchtprogrammen, die wir uns im und mit dem Kapitalismus geschaffen haben. Doch nun hat uns COV-19 erreicht. Nichts hilft uns mehr. Denn scheinbar kann uns nichts und niemand mehr helfen. Hilflos und visionslos leben wir ein Leben lang in der Gier nach allem, was wir uns ausgedacht haben. Wir sind die Süchtigen des Lebens. Die Dauerbedürftigen. Die Unersättlichen. Die Unbefriedigbaren. Aber vielleicht gelingt es COV-19 uns noch rechtzeitig zu erreichen. Vielleicht gerade noch. Rechtzeitig bevor wir diese Welt runtergewirtschaftet haben werden. Und dies, ohne die alles verheeren könnenden Atombomben benutzt zu haben. Respekt! Das ist nun wirklich eine Leistung. Kann man die Zerstörungskraft einer Atombombe mit der menschlichen Gier gleichsetzen? Darf man so etwas überhaupt fragen? Hat menschliche Gier etwa eine ähnliche Zerstörungskraft wie alle Atombomben zusammen? Die Frage nach der menschlichen Gier und der aus ihr resultierenden Zerstörungskraft soll aber unbeantwortet bleiben.

Warum?

Weil!

Nun, um zum Ende zu kommen, greifen wir den Anfang auf. Wenn dem so ist, dass COV-19 die Seele der Gesellschaft zersetzt, dann wollen wir fragen dürfen, besser gesagt sehen wir uns, zu fragen gezwungen: „Was ist das für eine Gesellschaft, in der wir leben?“ Und wenn eine Gesellschaft so etwas, wie eine Seele haben sollte, was ist das dann für eine Seele? Was zeichnet die Seele dieser Gesellschaft aus? Was macht diese Gesellschaften aus? Zeichnet diese Gesellschaften etwa aus, dass sie sich selbst ausmachen? Handelt es sich bei unseren Gesellschaften etwa um Selbstzerstörungsgesellschaften? Sind wir einfach nur Gesellschaften mit einer sehr begrenzten Haltbarkeit? Und wir? Wir, haftungsunfähig? Wir unfähig, vernünftig und weltverantwortlich zu handeln? Wir, nur staatenfähig, beschränkt auf unser eigenes Land? Wir, als Unternehmen und deren Angestellten, in deren Namen und deren Interessen wir handeln? Wir also alle zugleich, Stellvertreter von irgendetwas anderem? Und auf der anderen Seite, wir alle nie, Weltvertreter? Wir also alle zugleich unfähig mit dieser einen Welt umzugehen? Darin sind wir uns nämlich alle gleich. Wir wollen Weltbürger sein, ohne diese Welt vertreten zu können. Was ist das nur für eine aussichtslose Welt?

 

Vielleicht werden wir uns bei COV-19 in einer möglichen Zukunft, die uns gezwungenermaßen, präziser gesagt, Alternativen los aufgezwungen wurde, bedanken müssen! Bedanken müssen für etwas das wir nicht, können. Für etwas, das wir nicht begreifen können.

 

 

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